Parteispenden

Wem sollen wir noch trauen? Manchmal wäre Kontrolle vielleicht besser als Vertrauen. Aber wie können wir kontrollieren, ob und wie Spenden das Abstimmungsverhalten beeinflussen? Gar nicht. Deshalb bin ich für ein Verbot von Spenden an Parteien. In unserer Demokratie soll jeder Wahlberechtigte eine Stimme haben, und es ist nicht vorgesehen, dass diese eine Stimme mit den gespendeten Euros multipliziert an Gewicht gewinnt. Deshalb dürften Parteien meines Erachtens überhaupt keine Spenden annehmen, wenn sie Demokratie ernst nähmen. Ich halte die alleinige Finanzierung durch Mitgliedsbeiträge für das Beste, denn dann müssten Parteien sich um die Interessen von sehr vielen kümmern und nicht weiterlesen…

Adel, Ämter und Allüren

Der Zweck einer Dissertation ist nicht, den Doktortitel zu erlangen, sondern den Beweis zu erbringen, dass man zu selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten fähig ist. Es gibt Regeln*, die bei der Abfassung einer Dissertatioin beachtet werden müssen. Wer diese Regeln nicht kennt, dem wird es schwer fallen, den Beweis für die Fähigkeit zu wissenschaftlichem Arbeiten zu erbringen. Die wenigsten Doktoren arbeiten wissenschaftlich. Der praktizierende Arzt zum Beispiel arbeitet nicht wissenschaftlich, braucht also eigentlich auch nicht den Nachweis geführt zu haben, dass er es kann. Eigentlich müsste eher der Nachweis erbracht werden, dass er ein Könner als ein Wisser ist. Wissenschaft und praktizierte weiterlesen…

alternativlos konsensfähig

Alternativlos ist Unwort des Jahres 2010. Das passt, und auch die offizielle Begründung gefällt mir gut. Hier in Hinterbayern höre ich von maßgeblichen Vordenkern immer wieder: „Wenn Sie wollen, dass man Sie ernst nimmt, müssen Sie erstmal beweisen, dass Sie konsensfähig sind“. Also, erst wenn ich bewiesen habe, dass ich (z.B.) die Meinung meines Oberbürgermeisters überzeugend selbst vertreten kann, ist der bereit, mich zu verstehen. Ansonsten: „Sie sind ja als Querulant bekannt. Mehr sag ich nicht.“

Was ist Freude?

„Freude ist ein Leben voller Möglichkeiten“ (gesehen auf dem BMW X 1 beim Autohändler) „Spontanität jeden Tag fest einplanen. Die kleinen Dinge des Lebens im großen Stil genießen. Regeln kennen, um sie im richtigen Moment zu brechen. Die Welt mal wieder mit anderen Augen sehen. Weitermachen, wenn man aufhören könnte. Aufhören, wenn alle anderen weitermachen. Umwege auf dem kürzesten Weg suchen. Freiheit mit allen Sinnen erfahren. Das ist der BMW X1. Ihr vielseitiger Partner in allen Lebenslagen. Nicht nur im Dschungel der Grossstadt.“ (Schweizer BMW-Händler) Sinnfreie Wortketten zur Erzeugung emotionaler Irrtümer sind die Grundlage von Kaufentscheidungen? Aber nochmal, weil’s so weiterlesen…

Über Banken, Autokonzerne, Volksparteien, Management und tote Pferde

Eine Weisheit der Dakota-Indianer sagt: wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab. Wir versuchen andere Strategien: 01. Wir besorgen eine stärkere Peitsche. 02. Wir wechseln die Reiter. 03. Wir sagen: so haben wir das Pferd doch immer geritten. 04. Wir gründen einen Arbeitskreis, um das Pferd zu analysieren. 05. Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet. 06. Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde. 07. Wir bilden eine Task Force, um das tote Pferd wiederzubeleben. 08. Wir schieben eine Trainingseinheit ein, um besser reiten zu lernen. 09. Wir weiterlesen…

Ist Fotografieren staatsgefährdend?

Künftig kann bestraft werden, wer ein Terrorcamp besucht oder Bombenanleitungen ins Netz stellt. Der Union geht das neue Gesetz immer noch nicht weit genug. Die am Donnerstag im Bundestag verabschiedeten Strafrechtsänderungen haben es in sich: Wer Terror-Camps besucht und sich in krimineller oder gar terroristischer Absicht im Umgang mit Waffen und Sprengstoff unterweisen lässt, muss künftig mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen. Gegen den geschlossenen Widerstand der Opposition ergänzte der Bundestag das Strafgesetzbuch um Paragrafen, die die Vorbereitung „schwerer staatsgefährdender Gewalttaten“ unter Strafe stellen. http://www.zeit.de/online/2009/23/terrorcamps-strafe-bombenbau Vor einem Jahr bin ich in Traunstein (Oberbayern) von der Polizei einer besonderen Behandlung weiterlesen…

Von Banken und Konzernen und vom Schröpfen

Manchmal helfen Blutegel (zool. Hirudo medicinalis), Menschen gesund zu machen (> Schröpfen). Ein normaler Blutegel hat ungefähr die Größe und Konsistenz einer Nacktschnecke und saugt bei einer Mahlzeit bis zum Fünffachen seines Körpergewichts an Blut. Nach Erreichen der Sättigung fällt der Blutegel von selbst von seinem Opfer ab. Misstrauisch sollte man gegenüber Blutegeln sein, welche größer als Möbelwagen sind..